Ausstellung: „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“
Die Arbeitssklaven der Nazizeit
„Wissen Sie, für uns Deutsche zählt das Leben eines Franzosen gar nichts“, lässt die große, uniformierte Frau von der Gestapo den jungen Franzosen Jacques Leperc wissen, als diesem im Oktober des Jahres 1943 in der Münchner Gestapo-Zentrale vorgeworfen wird, englischen Rundfunk gehört zu haben. Knapp ein Jahr zuvor ist Leperc mit einer Gruppe Landsleute von deutschen Soldaten nach Bayern gebracht worden, um dort unter menschenverachtenden Bedingungen in den Luftfahrtbetrieben der BMW AG zu arbeiten. Bis zu dem Zeitpunkt des Verhörs sei er zwar nur schikaniert, nicht jedoch geschlagen worden, erzählt Leperc in seinem Zeitzeugenbericht. Das Schlimmste habe ihm und seinen Zwangsarbeiter-Kollegen da aber noch bevorgestanden.