Qual-itätsverbesserung
Fakultäten behindern den Ausbau der Qualitätsverbesserung

Seit Ende März haben die Fachschaftsräte Linguistik und Komparatistik keine feste Bleibe mehr. Benjamin Hahn arbeitet im Kompa-FR mit und erläutert die Hintergründe.
Pflicht zur Anwesenheit nur begrenzt zulässig
Seit 2006 protestieren deutsche Studierende im Bildungsstreik gegen die Anwesenheitspflicht. Die Studierenden kritisieren vor allem, dass die Regelstudienzeit nicht einzuhalten ist, wenn man etwa sein Studium durch Nebenjobs finanzieren muss. Für viele wird es dann zum Problem, wenn Vorlesungen verpflichtend besucht werden müssen. Erst recht wenn man in der Lage wäre, sich den Stoff in freier Zeiteinteilung selbst anzueignen. Oft ist die Anwesenheit Voraussetzung, um an Klausuren teilnehmen zu dürfen. Das Prorektorat der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat deshalb die „Pflicht zur regelmäßigen Anwesenheit in Lehrveranstaltungen“ juristisch prüfen lassen. Bereits im Dezember 2009 teilte der Prorektor der UDE das Ergebnis der juristischen Prüfung mit. Der Senat beschloss die Befreiung von der Anwesenheitspflicht in Vorlesungen, die mit einer Prüfung enden.
Verbesserte Rezeptur
In den letzten Wochen wurden der Optionalbereich, die Anwesenheitspflicht, der Master und das Latinum von studentischen Arbeitsgruppen unter die Lupe genommen. Zusammen mit der Fachschaftsvertretendenkonferenz (FSVK) erstellten Studierende der RUB ein Konzept zur Verbesserung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Das Konzept wurde nun Uta Wilkens, Prorektorin für Lehre der Ruhr-Uni, übergeben. Die Prorektorin arbeitet an einer Reform, die, angeregt durch den Bildungsstreik, die Probleme des Studiums mithilfe des Konzepts lösen soll. Die Proteste des Bildungsstreiks im vergangen Sommer und Herbst haben dazu geführt, dass den Studierenden nun mehr Aufmerksamkeit für ihre Anliegen geschenkt wird. Das zeigt die Zusammenarbeit zwischen dem Rektorat und der FSVK. Ob die Forderungen der Studierenden auch in ausreichendem Maße umgesetzt werden, muss sich hingegen noch erweisen.