In diversen Medien herrscht derzeit Unklarheit darüber, ob die Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald nun als erste deutsche Hochschule Thor-Steinar-Kleidung, die dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird, auf ihrem Campus verbietet. Explizit tut sie es nicht – implizit jedoch schon.
CHE und Partner stellen Studie zu Hochschulräten vor
Vergangene Woche präsentierten das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Heinz-Nixdorf-Stiftung das „Handbuch Hochschulräte“. Die Lobbyorganisationen machen darin Reformvorschläge für die Weiterentwicklung der umstrittenen Aufsichtsgremien.
Im Juli 2001 präsentierte sich die Ruhr-Uni in einer Pressemitteilung als „Pionierin“ auf dem Weg zur Umsetzung der neuen BA/MA-Studiengänge: Vorgestellt wurde der Optionalbereich, ein bisher einzigartiges fakultätsübergreifendes Studiendekanat. Die Idee, den Studierenden Möglichkeiten zu geben, über den fachlichen Tellerrand zu schauen, war und ist gut. In der Praxis sorgt die Struktur des Optionalbereichs allerdings immer noch für viele Probleme. In der Kombination mit Studiengebühren und dem gestrafften Bologna-Studium ist die Pflicht zur optionalen Veranstaltung sogar eher bildungsfeindlich als bildungsfördernd. Der Fehler liegt im System. Ein BA-Studium soll kurz sein, das Überschreiten der Regelstudienzeit wird im Allgemeinen als Makel dargestellt. Seit der Einführung von Studiengebühren ist es zudem auch teuer. Unter diesen Bedingungen ist es schlicht unökonomisch, viel zu lernen. Der beste Optionalbereichskurs ist damit automatisch der, in dem es für wenig Arbeit viele Punkte gibt – und gute Noten, denn der Optionalbereich ist ein wichtiger Bestandteil der Endnote. Die Studierenden lernen, nicht zu lernen. Wer zum Beispiel in den Einstufungstests für die optionalen Sprachkurse absichtlich versagt, wird mit einem Kurs auf niedrigem, wenig arbeitsintensivem Niveau belohnt. Die Chancen auf eine 1,0 stehen ebenfalls gut. Den echten Lernerfolg im Optionalbereich zu suchen, macht systembedingt wenig Sinn: Ein volles Studienprogramm, Gebührenpflicht und Nebenjobs machen ihn zum bildungsfeindlichen Brachland.
Technische Hochschulen fordern Rückkehr des Diplom-Ingenieurs
Kommt der Diplom-Abschluss doch noch zurück? BildungsaktivistInnen kritisieren seit Jahren das Bachelor/Master-Modell: Es sei verschult und vor allem auf die Interessen der Wirtschaft ausgerichtet. Jetzt bekommen die Protestierenden scheinbar Beistand von unerwarteter Seite: Die neun großen technischen Hochschulen in der Bundesrepublik fordern gemeinsam die Rückkehr des Diplom-Abschlusses für Ingenieurstudiengänge, und selbst das Bundesbildungsministerium stimmt zu. Ein Aufbruch für mehr Bildungsgerechtigkeit? Leider nicht.
Am vergangenen Donnerstag tagte der Senat zum letzten Mal vor der Sommerpause. Das nahmen nur zwei von vier studentischen Senatsmitgliedern zum Anlass ihr Amt wahrzunehmen. Tagesordnungspunkt war die umstrittene Sanierung des Campus. Beschlossene Sache ist die Umstrukturierung des Hochschulsports und Änderungen der Regelungen zu Kommissionen zur Berufung neuer Professorinnen und Professoren. Mit der in der Universität viel diskutierten Spaltung der Philosophie wollte sich der Senat nicht befassen.
Bald sollen an deutschen Hochschulen auch Imame ausgebildet werden. Das verkündete Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) auf einer Kölner Tagung zum Thema Islamische Studien in Deutschland.