Nur noch Natur in der Nasszelle: Hinter dem dezent irreführenden Kürzel „No Poo“ verbirgt sich die No-Shampoo-Bewegung. Ein Zeitgeistphänomen, das einst als Gegenbewegung zur Shampoo-Kultur entstand und derzeit besonders starken Zulauf verzeichnet. Von der grünen Back-to-Nature-Bio-Welle getragen, avancierte es zur hippen Offenbarung im Kosmetikbereich. Von der Wurzel bis zur splissigen Spitze betreibt sie den Exorzismus chemischer Stoffe aus heimischen Reinigungsritualen. Bekehrte berichten von den Vorzügen und Verheißungen eines Lebens ohne Shampoo. Ob man auch mit Backpulver im Haar einen Bad-Hair-Day haben kann?
Die Sarrazindebatte, ein alter Hut? Die rassistischen Normalisierungsprozesse, die Ethnisierung der Unterschicht und mitschwingender Sexismus im öffentlichen Diskurs und der medialen Aufbereitung in der hegemonialen Presse müssen nicht nur in der Sarrazindebatte kritisch begleitet werden. Auch in aktuellen Debatten muss dieser kritische Blick gewahrt bleiben, fordert Sebastian Friedrich, Herausgeber des Sammelbandes „Rassismus in der Leistungsgesellschaft“. Zusammen mit Hannah Schultes und Regina Wamper, Mitarbeiterinnen des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung, skizzierte er die Sarrazindebatte auf einer Veranstaltung im Sozialen Zentrum Bochum und lud zur Diskussion ein.
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. Soviel zur Philosophie. Lokalpolitisch sieht das schon ganz anders aus. Selten wurde ein Kulturprojekt so kontrovers diskutiert wie das geplante Musikzentrum an der Viktoriastraße. Sind die Instandhaltungskosten der letzte Anker der KritikerInnen? Eine Chronik des laufenden Wahnsinns.
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Blumen zersprengen den Asphalt, Bäume wachsen auf den Dächern, es keimt und sprießt, wohin das Auge sieht. So oder so ähnlich könnte es ab nächsten Monat in Bochum aussehen. Vom 11. bis zum 20. Mai findet dieses Jahr zum zweiten Mal das Festival n.a.t.u.r. in Bochum statt. „Natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum“ lautet der Leitspruch der Veranstaltungen, die Kevin Kuhn und seine Kollegen von der Eventagentur Feel Vergnuegen organisiert haben. An elf Festival-Tagen wird es zahlreiche Pflanzaktionen, Ausstellungen, Konzerte, Theater, Vorträge, Lesungen, Workshops und natürlich Partys geben.
Ist das jetzt Flashmob oder was? Hunderte von jungen Menschen blockieren die Straße und tanzen in der Stille. Nur hin und wieder schreit jemand auf. „Beat it“ oder „Remmi Demmi“ ist zu hören. Die Kopfhörerparty hält auch im vierten Jahr Bochum in ihrem Bann. Initiator DJ René Rosenkranz erzählt, warum und wie alles kam.
Nach zwei Mal Dortmund jetzt also Bochum: Insgesamt 40 Gruppen und Initiativen rufen zum 3. Euromayday Ruhr auf. Was sich dahinter verbirgt? Ein politischer Straßenrave am Vorabend zum 1. Mai. Drei Lastwagen mit fetten Soundsystems, Clowns, eine bunte Menschenmenge – die Parade wird vom Buddenbergplatz am Bochumer Hauptbahnhof durch das Bermuda-Dreieck bis zum Westpark ziehen, und dabei gegen unsichere Lebens- und Beschäftigungsverhältnisse demonstrieren. Mittanzen ist ausdrücklich erwünscht.